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Veränderung und Umkehr

Veränderung und Umkehr


Ansprache 31.12.17


Normalerweise fängt man eine Ansprache mit einem guten Witz an. Aus meiner Erfahrung aber (und ich habe es tatsächlich erfahren) habe ich festgestellt, dass ich gar nicht lustig bin und deshalb werde ich es gar nicht versuchen.


Während wir uns auf ein neues Jahr vorbereiten und uns dafür Ziele setzen, fände ich es jetzt sehr passend darüber zu sprechen, wie die Umkehr und Veränderung uns so eine Freude machen können und dass sie etwas gutes sind. Wir müssen keine Angst davor haben.


Das Wort umkehren bedeutet "kehrtmachen und zurückgehen." Buchstäblich eine 180 Grad Umdrehung.


Dem Schriftenführer nach, ist Umkehr "Eine Wandlung von Herz und Sinn, die eine neue Einstellung zu Gott, zu sich selbst und zum Leben an sich mit sich bringt."


Aus einer Stelle im Buch Mormon wissen wir, dass "nichts Unreines in das Reich (Gottes) eingehen (kann), außer diejenigen, die ihre Kleider im Blut Jesu Christi gewaschen haben, wegen ihres Glaubens und der Umkehr von all ihren Sünden und ihrer Glaubenstreue bis ans Ende. (3 Nephi 27: 19)" 


Das ist der allerwichtigste Zweck der Umkehr, aber heute möchte ich auf die persönlichen Auswirkungen, die die Umkehr in unserem Leben haben kann, eingehen.


Im Alten Testament lernen wir, dass "Gott wie das Feuer im Schmelzofen und wie die Lauge im Waschtrog (ist) (Maleachi 3: 2)". Manchmal "(wirft) er (uns) ins Feuer, um (uns) zu läutern, wie man Silber läutert, um (uns) zu prüfen, wie man Gold prüft. (Sacharja 13: 9)" 


Genau wie Gold und Silber geläutert werden, um rein und makellos zu werden, werden wir es auch. Die Umkehr ist der Prozess, das durch das Sühnopfer Jesu Christi ermöglicht wurde, damit wir uns verändern und Fortschritt in unserem Leben machen können.


Ich liebe den Begriff von Fortschritt. Jeden Tag haben wir die Möglichkeit, uns zu verbessern. Unser Fortschritt ist wohl der Sinn und Zweck unseres Daseins.


Umkehr ist ein Prozess der Reinigung, Verbesserung und des Werdens.
 

Umkehr und Veränderung sind ein anstrengender und manchmal schmerzhafter Prozess. Aber die Folgen davon sind unbezahlbar.


"Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden (2 Korinther 5: 17)"


Jesus Christus hat zwar alles für uns ermöglicht, er nimmt aber unsere Verantwortung von uns nicht weg. Er erwartet, dass wir unser bestes geben. Nephi hat sicherlich geschrieben, "daß wir durch Gnade errettet werden, nach allem, was wir tun können.(2 Nephi 25: 23)"


Die Umkehr ist tatsächlich eine innigere Herzenswandlung. Als König Benjamin aus dem Buch Mormon seine Predigt über die Umkehr gehalten hat, hat das Volk "laut mit einer Stimme gerufen, nämlich: O sei barmherzig, und wende das sühnende Blut Christi an, damit wir Vergebung empfangen für unsere Sünden und uns das Herz rein gemacht werde; denn wir glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes...


Nachdem sie diese Worte gesprochen hatten, kam der Geist des Herrn über sie, und sie wurden von Freude erfüllt und empfingen Vergebung für ihre Sünden und hatten Frieden im Gewissen... (Mosia 4: 2-3)"


Ijob, der so viel Bedrängnisse und Beschwernisse in seinem Leben erlebt hat, erläutert, wie die Umkehr uns mit so viel Freude erfüllen kann: 


"Wenn du selbst dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm ausbreitest -


Wenn Unrecht klebt an deiner Hand, entfern es / und lass nicht Schlechtigkeit in Deinem Zelte wohnen! - 


Dann kannst du makellos deine Augen erheben, / fest stehst du da und brauchst dich nicht zu fürchten. 


Dann wirst du auch das Ungemach vergessen, / du denkst daran wie an Wasser, das verlief. 


Heller als der Mittag erhebt sich dann dein Leben, / die Dunkelheit wird wie der morgen sein.


Du fühlst dich sicher, weil noch Hoffnung ist; / geborgen bist du, du kannst in Ruhe schlafen. (Ijob 11: 13-18)"


Im Brief an die Hebräer können wir noch dazu lesen, dass:


"...das Blut Christi..., unser Gewissen von toten Werken reinigt... (Hebräer 9: 14)"


"Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen."


Es gibt mehrere Beispiele von Umkehr aus den Heiligen Schriften, darunter Paulus, Alma, Alma der Jüngere, Amulek und vielmehr. Eins meiner Lieblingsbeispiele von Umkehr befindet sich im Buch Mormon und zwar die Geshcichte von Zeezrom. Zeezrom war ein Mann, der sehr stark gegen die Kirche gepredigt hat und dazu beigetragen hat, dass viele Heiligen ermordet wurden. Nach hitzigen Wörtern mit dem Propheten Alma, wurde er von seinen Sünden überzeugt und wurde bekehrt. 


Er hat seine Gefühle von Scham und Schuld so beschrieben: 


"Und diese große Sünde und seine vielen anderen Sünden marterten seinen Geist, bis es ihn über die Maßen schmerzte, denn er fand keine Befreiung;"


Viele von uns haben ähnliche Gefühle und wir finden "keine Befreiung." Aber als Alma Zeezrom besucht hat, hat er diese tröstenden Worte, die auch für uns gelten, ausgesprochen:


"Wenn du an die Erlösung durch Christus glaubst, kannst du geheilt werden. (Alma 15: 3, 8)"


Diese Heilung wird vom Propheten Jesaja veranschaulicht:


"Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, / sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, / sie sollen weiß werden wie Wolle. (Jesaja 1: 18)"


Dank der Umkehr, können wir, wie Paulus es geschrieben hat, "das vergessen, was hinter (uns) liegt, und (uns) nach dem (ausstrecken), was vor uns ist (Philipper 3: 13)" 


"Denn (Gott) verzeiht uns unsere Schuld und an unsere Sünde denkt er nicht mehr (Hebräer 8: 12)"


Die Umkehr erfordert Demut, denn "die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesveränderung zum Heil...(2 Korinther 7: 9-10)" Umkehr bedeutet sehr oft, dass wir etwas aufgeben müssen. Aber das, was wir dafür empfangen, ist viel größer.


Der Prophet Joseph Smith hat uns belehrt:


„Glücklich zu sein ist der Zweck und die Absicht unseres Daseins, und dieses Ziel wird auch erreicht werden, wenn wir dem Pfad folgen, der dahin führt. Dieser Pfad heißt Tugend, Untadeligkeit, Glaubenstreue, Heiligkeit und dass man sämtliche Gebote Gottes befolgt.“


Die Umkehr ist das Mittel, das uns zur Verfügung steht, wenn wir diesen Pfad aus den Augen verlieren. Wir können unseren Weg immer wieder zurückfinden und Sündenvergebung empfangen.


Und genau wie Jesus es Petrus gesagt hat, "wenn du dann umkehrst, so Stärke deine Brüder. (Lukas 22: 32 [Martin Luther Übersetzung 2017])"


Es ist mein Zeugnis, dass die Umkehr eine Läuterung unseres Charakters und unserer Seele ist, durch die wir uns in diesem Leben verbessern, indem wir durch Jesus Christus "von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt werden (2 Korinther 3: 18)", bis wir wie unser Vater im Himmel werden. Durch die Umkehr können Narben geheilt, Verwirrungen aufgeklärt, Dunkelheit erleuchtet und Sehnsüchte gestillt werden. 


Man kann Frieden, Ruhe und Zufriedenheit finden. 


Das ist mein Zeugnis und das sage ich im Namen Jesu Christi. Amen.